In den Programmen der Ballschule lernen die Kinder das ABC des Spielens, deren Entwicklung auf langjährige sportwissenschaftliche Forschung von Prof. Dr. Klaus Roth zurückgeht. Die Buchstaben A, B und C stehen jeweils für drei motorische oder spieltaktische Kompetenzbereiche. Genauso wie das normale“ ABC das Baumaterial für Wörter und Sätze liefert, stellt das Ballschul-ABC die Grundlage für das erfolgreiche Handeln in mehr oder weniger allen Spielsituationen dar.
Im Vordergrund steht eine vielseitige und spielerisch-unangeleitete Vermittlung von allgemeinen, altersgerechten und sportartübergreifenden Kompetenzen. In spaßbetonten Ballschuleinheiten werden die Kinder in Spielen und Übungen mit der Hand, dem Fuß und dem Schläger nach dem Vorbild der Straßenspielkultur in die Welt der Ballsportspiele eingeführt.
Dazu sehen sie unten die Schaubilder, um die Inhalte der Ballschule plastisch zu veranschaulichen:
Die Inhalte der Ballschulstunden für Kindergartenkinder
Was können Kindergartenkinder und wofür sind sie besonders gut trainierbar?
Motorische Basiskompetenzen (A) |
Technisch-taktische Basiskompetenzen (B) | Koordinative Basiskompetenzen (C) |
Fangen | Flugbahn des Balles erkennen | Zeitdruck |
Stoppen | Laufweg zum Ball bestimmen | Präzisionsdruck |
Prellen | Spielpunkt des Balles bestimmen | Komplexitätsdruck |
Dribbeln | Anbieten & Orientieren | Organisationsdruck |
Werfen | Ballbesitz kooperativ sichern | Variabilitätsdruck |
Kicken | Lücke erkennen | |
Schlagen |
B Technisch-taktische Spielbausteine erlernen
C Motorische Intelligenz verbessern
Die Inhalte der Ballschulstunden für Grundschulkinder – Das ABC des Spielens
Was können Grundschulkinder und wofür sind sie besonders gut trainierbar?
Taktische Basiskompetenzen (A) |
Koordinative Basiskompetenzen (B) |
Technische Basiskompetenzen (C) |
Anbieten & Orientieren | Ballgefühl | Flugbahn des Balles erkennen |
Ballbesitz individuell sichern | Zeitdruck | Positionen & Bewegungen der Mitspieler erkennen |
Ballbesitz kooperativ sichern | Präzisionsdruck | Positionen & Bewegungen der Gegenspieler erkennen |
Überzahl individuell herausspielen | Komplexitätsdruck | Laufweg zum Ball bestimmen |
Überzahl kooperativ herausspielen | Organisationsdruck | Spielpunkt des Balles bestimmen |
Lücke erkennen | Variabilitätsdruck | Ballbesitz kontrollieren |
Abschlussmöglichkeit nutzen | Belastungsdruck | Ballabgabe kontrollieren |
B Motorische Intelligenz verbessern
C Technische Spielbausteine entwickeln
Die Inhalte in der obigen Schaubilder werden entsprechend des Alters – und Entwicklungsstandes unserer Kinder angepasst.
Wie oben beschrieben, steht der Ball im Mittelpunkt einer jeden Ballschuleinheit.
Jedoch legen wir auch Wert darauf, dass die allgemeinen Koordinationsfähigkeiten geschult werden. Deshalb gibt es auch immer wieder Übungen ohne den Ball. Dabei kommen z.B. Hilfsmittel wie bspw. Laufleiter, Pedalo, Ballancierkreisel oder Reifen zum Einsatz.
Gespielt wird in drei Varianten:
1.Baustein-Spiele:
Kennzeichnend für die Baustein-Spiele ist, dass einzelne oder mehrere der Kompetenzen aus der Tabelle oben dort immer wieder in hoher zeitlicher Dichte gefordert und damit auch verbessert werden.
Diese Spielformen sind von der Heidelberger Ballschule neu entwickelt worden.
2. Bewegungs-/Phantasiegeschichten:
Häufig werden die Ballschulstunden auch in Bewegungs- oder Phantasiegeschichten eingebettet, in denen die Kinder bestimmte Rollen übernehmen. Die Geschichten beginnen mit einer Erzählung des/der ÜbungsleiterIn. Die Kinder spielen das „Abenteuer“ nach und entwickeln eigene Ideen. Gute Ideen der Kinder können aufgegriffen und für Veränderungen des „Drehbuchs“ genutzt werden.
3. Bewegungslandschaften:
Bei Bewegungslandschaften werden die vorhandenen Sportgeräte so aufgebaut, dass die Kinder gänzlich ohne Anleitung daran spielen können. Die Lernumgebung sollte anregend gestaltet sein, damit die Kinder von sich aus motiviert sind, sich intensiv mit den Bewegungsmaterialien zu beschäftigen und diese auch aktiv zu nutzen.